Abschriften der Briefe von der Expedition gegen die Paktierin Beth:
Liebe Beth, ich weiß genau was du meinst, die Lakatain sind beeindruckend und ihr Ansatz so viel versprechender als alles, was von den Siedlern kommt. Erinnere dich nur an den Schlaukopf, der Wärme als Aspekt Terras ausblökte. Es schmerzt, wie wenig sie Terra verstehen seit der Avatar von uns gegangen ist. Es scheint, seit es kein Erdlager mehr gibt, verkommt der Dienst an Terra immer weiter. Ich fühle mit dir um dein armes Siegel.
xXx
____________
Ach Beth, ich habe vom Konvent gehört, und es schmerzt mich so sehr, dass meine Befürchtungen eingetroffen sind. Der Thul’Heen mag sich Terras Zeichen auf seine Rüstung malen, doch er trägt so viel Ignis im Herzen, dass es ihn selbst blendet. In Zeiten, da die Rache erstarkt, konnte es doch nur so kommen. Ich schwöre dir, er hat die Kal´Hatra-Hure auf die Idee gebracht. Hat man ihn nicht gesehen wie er mit den Anzweiflerinnen sprach, und ist er dann nicht auffallend eilig verschwunden? Auf der anderen Seite, Terras Nyame ist ein Aeris-Kind. Was sagt das über alle anderen Anwärterinnen damals? Und über den Archon, der sich so für sie einsetzte? Aisa war immerhin eine Edalphi. Doch Terra erträgt, Beth, mach dir keine Sorgen, ihre Zeit wird kommen. Terra überdauert karge Zeiten, ich bin überzeugt, dass wir besseren, blühenden Zeiten entgegen gehen.
xXx
____________
Meine liebe Beth, ich bete, dass es dir gut geht. In diesem entsetzlichen Wintereinbruch bleibt nur Terras Widerstand, und ich weiß, du bist ihr nahe. Möge sie dich schützen. Schnee und Eis können Felsen bezwingen, doch du bist wie die Erde. Ich habe dir Kräuter beigelegt, mit denen du die schlimmsten Auswirkungen mindern kannst. Sie helfen gegen Frostbrand, gegen Fieber und belegte Brust, gegen alles, was die Kälte eben mit sich bringt, und sie wärmen von Innen heraus. Nutze sie ruhig großzügig, ich kann dir für den elementaren Winter Neue schicken. Wir kümmern uns umeinander, Liebes, sollen die Großen und Mächtigen in fremden Welten Krieg spielen.
xXx
____________
Oh Liebes, ich weiß was du meinst, ich habe den neuen Mitray´Kor gesehen. Stärke, na ja, möglich, aber stark macht er Terra nicht unbedingt, oder? Er wirkt eher felsig, schroff und unbeweglich, nicht? Wahrheit würde eurem Siegel gut stehen. Oder Gerechtigkeit. Familie vielleicht auch noch, nur für den Zusammenhalt. Ich kann nur wiederholen, was ich dir bereits sagte, Terras Weg ist zu schwer für die meisten. Aeris´ Gunst ist so wandelbar, es ist leicht ihr zu gefallen. Und wer kleidet sich nicht gerne in Gold und lässt sich Heiligkeit nennen? Aqua braucht willige Kleingeister für seine Intrigen, und Ignis, oh, lass uns nicht von Ignis sprechen. Aber Terra fordert so viel mehr von ihren Kindern, da brechen die Schwachen, trennt sich eben Spreu von Weizen. Und die, die es könnten, sind demütig und besonnen. Ich bleibe dabei, es würde so viel helfen, wenn es wieder ein Orakel gäbe, wenn jemand die Kinder Terras finden und anleiten könnte. Aber auch da ist wieder niemand gewillt diese schwere Aufgabe auf sich zu nehmen, es ist immer dasselbe. Mir bricht es das Herz, ich würde gern so viel mehr tun, aber ich finde einfach niemanden, dessen Herz rein genug ist, und der Terra so sehr liebt wie ich es tue.
xXx
____________
Liebes, ich schätze, du hast es noch nicht gehört. Das Monster Assamantes ist wahnsinnig – und ich meine mehr als er ohnehin schon war. Die Geliebten Kinder Aeris halten ihn wohl zur Zeit noch auf; das mindeste, was ein Held Leomir tun kann, nachdem er dieses Wesen auf die Siedler losgelassen hat, wenn du mich fragst, aber das wirklich Tragische, der Aufreger ohne gleichen wenn du so willst, ist doch wohl das Verhalten des Herrn Mitray´Kor der Stärke. Wo ist er, frage ich dich? Bei den Ewigen Schwertern, beschäftigt den Töchtern der Tugend seinen starken Schwertarm zu zeigen, wenn du verstehst was ich meine? Eine Schande! Einen Dreck schert er sich um die kleinen Leute, um die vielen, vielen Kinder Terras. Ich teile deine Wut, Beth. Ich hatte auch Hoffnung, als er noch Lares war, war er so viel mehr Terra als er es jetzt ist. Fremd und hart und kalt, was soll auf gefrorenem Boden, vertrockneter Erde gedeien? Er hat es vergessen. Über seine neu erlangte Wichtigkeit, diesen östlichen Titel hat er sich verloren. Wieder eine Niederlage. Ich bete, deine Suche geht voran? Wir brauchen das Orakel immer dringender, sonst fürchte ich um Terras Bestehen im Kampf der Elemente.
xXx
____________
Ich hörte, du hast Helfer für unser Unterfangen gefunden. Das ist gut. Sie werden deine Fürsorge brauchen, daher schicke ich dir mit den Samen noch ein Rezept. Es wird dir gewiss wunderbare Dienste leisten. Allerdings empfehle ich, es verschlüsselt zu lassen – am besten lernst du die Übersetzung auswendig und verbrennst sie dann. Wer weiß, wer neugierig wird.
xXx
____________
Meine arme, arme Freundin, du musstest fliehen? Sie haben dir was vorgeworfen?! Ich kann es nicht fassen. Ich bin entsetzt. So zutiefst entsetzt, dass ich es kaum in Worte fassen kann, mir zittert die Feder. Paktiererei? Dir?! Bei den Quin, das kann doch nicht sein. Wie können sie nur so blind und dumm sein? Welchen hasserfüllten, blinden Unfug hat dieses verdammte Aeris-Kind ihnen all die Jahre eingegeben? Aeris und Aqua, das muss eine Intrige des Bündnisses gegen Terra sein, ich habe es dir doch schon vor Monaten gesagt. Sie planen etwas, sie wollen Terra schaden, das wollten sie von Beginn an. Die Ignis-Kinder haben sich selbst verdammt, aber wir kennen die Wahrheit, bei uns funktioniert so etwas nicht, also müssen sie die braven Bauern gegen uns aufhetzen. Es tut mir so leid für dich. Meister Magnus ist ebenso erschüttert wie ich, wir werden so schnell wir können zu dir kommen. Zum Glück konntest du diese untoten Trottel überzeugen dich zu beschützen, aber wir machen uns große Sorgen um dich und deine Forschung. Halte noch ein bisschen aus, wir sind noch vor Wintereinbruch bei dir, und dann brauchst du keine Angst mehr haben. Meister Magus weiß den perfekten Ort für dich, dort kannst du in Frieden forschen und niemand wird dich von dort vertreiben können. Halte aus, liebe Beth, halte aus. Mögen die Smaragdsänger über dich wachen, und einen Wall zwischen dir und allen Abtrünnigen errichten.
____________
Liebe Freundin,
ich weiß, der letzte Brief ist noch gar nicht richtig bei dir angekommen, aber ich habe etwas absolut Faszinierendes gesehen: hast du von Meister Puck gehört? Er ist ein geschworener Feind der Öligen Pestilenz und hat es sich zum Ziel gesetzt, die kürzlich entstandene Pest-Spähre zu vernichten. Dabei ist sein Plan, sie mit Hilfe einer großen Menge Farberit in die Luft zu sprengen – so weit, so gut. Aber wirklich bemerkenswert ist sein Vorgehen wie er an diese Menge Farberit kommt: er hat Kartoffeln so gezüchtet, dass sie es in kleinsten Anteilen aus dem Boden binden und knötchenweise einlagern! Ist das nicht glorreich? Pest-Sphäre mal hin oder her, da sollen sich die Hohen Herrschaften mit beschäftigen, aber wie viel Gold wir verdienen könnten, wenn ich die Technik dahinter verstehen könnte! Stell dir mal vor, unsere Heilsalben und Tränke mit Farberit verstärkt, jeder Feldzug würde uns reich machen!
____________
Liebe Freundin,
neulich habe ich den Neches´Re in der neuen Hauptstadt gesehen. Er folgt seiner Nyame wie ein Welpe mit großen, runden Hundeaugen, und legt ihr die Welt zu Füßen. Was, frage ich dich, halten die Smaragdsänger noch von diesem Mann, wo ist Standhaftigkeit außer in Garianns Bettgemach, wo ist seine Bodenständigkeit, seine Stärke? Ich jedenfalls sehe sie nicht. Da hat Kjeldor als Aeriskind noch mehr Rückgrat bewiesen als dieser leichtbekleidete Bauer. Ist er dem Amt des Neches’Re überhaupt würdig, oder hält die Nyame ihn sich nur als besseren Kammerdiener? Ich bin so froh, dass du dich jetzt um die Angelegenheiten Terras kümmerst; dass es jemand Fähiges ist, der die Tugenden Terras noch hoch hält und im Herzen trägt.
____________
Liebe Freundin,
ich habe mich gefreut von deinen Erfolgen zu hören, du scheinst auf den besten Wegen zu sein. Terras Gunst ist offensichtlich mit dir. Warst dua uch bei der Tempelweihe zugegen? Ich kann unsere Herrscher wirklich cniht mehr verstehen. In Zeiten des Krieges bauen sie einen solchen Tempel, ernennen eine neue Hauptstadt, verschwenden die Ressourchn, die wir so dringend an den grenzen rauchen könnten, um Terras Stärke gegen den untod zu tragen. Oh liebste Beth, ich verstehe wahrlich nicht wie diese Narren die Gunst der Elemente gewonnen haben können. Das Herz des Südens schlägt in Assonsol, und wird immer dort schlagen, wie vermessen sit es, nicht Assansol als Zeichen der Stärke und Beständigkeit als Hauptstadt wiederzubeleben, sondern diese junge Stadt stattdessen zu gründen. Aeris muss ihre Sinne in alle Winde zerstreut haben. Oh, Beth, mit Sorge blicke ich in die Zukunft.
____________
Liebe Beth,
hast du von den Ereignissen des Feldzugs schon gehört? Unsere Nyame und unser Neches’Re wurden für ihre Schwäche gestraft. Sie waren nicht stark genug, den untoten Hexenweibern stand zu halten. Wie kann das sein, bei den Kindern Terras? Ich hörte, dem Kelch wurde der Hals gebrochen wie einem Häschen. Doch berichtet man auch von starken Heerführer des Südens, die in Stärke und Standhaftigkeit die anderen weit überragen. Ich hörte von Konstantin Freiherr von Falkenwacht, dem neuen Hohen Meister des Schutzes: Ich hörte unter seiner Führung hätte der Süden die Festung beinahe allein erobert. Wer verkörpert den Aspekt des Schutzes schon besser als dieser Krieger Terras? Mit seiner Beständigkeit, Aufrichtigkeit und Treue vermag er es, die Truppen des Landes zu ihrer wahren Stärke zu führen. Ebenso wurde von Harras von Grauenfurt, einem Hauptmann des Südens, gesprochen: er hatte den Mut und die Standhaftigkeit Igraina zu begegnen, und war als einziger stark genug die untote Hexe in ihre Schranken zu verweisen. Weißt du aber über wen ich kein lobendes Wort gehört habe? Wer die Truppen trotz seiner angeblichen Stärke wieder sich selbst überlassen hat, wer wieder nicht da war? Unser Mitray’Kor der Stärke. Muss ich mehr dazu sagen? Dagegen, Verankanis von den Narech´Tuloch, hat den Nechaton vertrieben, damit die Waffen gegen Igraina geschmiedet werden konnten, mit denen Harras Igraina ihren rechten Platz zuweisen konnte. Wieder hat ein Kind Terras die Situation gerettet.
|