Mitte Februar,
Westwacht, 4. Provinz
wer mag
https://www.youtube.com/watch?v=OK0L1MhMlYY----------------------------------
Nachdem die Späher das Heer des Untods entdeckt hatten, war Eile geboten, von nun an zählte jede Stunde. Provinzkönig Vengard hielt mit seinen Getreuen Rat wie sie vorgehen würden und erarbeiteten in Windeseile einen Schlachtplan. Männer und Material wurde so schnell es ging an die Baustelle Westwacht transportiert. Der Untod hatte den Köder, die Provokation durch den Bau Westwachts tatsächlich geschluckt.
Die Armeen der 4. Provinz und ihrer Verbündeten aus Kashgar Peak sowie Grunwasser setzten sich in Bewegung und zogen nach Westwacht. Fast 300 Mann waren es, sie alle hofften das es ausreichen würde und dass der Plan gelingen würde.
Weitere Späher wurden ausgesandt, sie sollten das Heer des Feindes im Auge behalten und die Armee des Untods blind machen indem sie ihr ihre Späher raubten. Es kam immer wieder zu kleinen Scharmützeln, die Verfemten ließen sich nicht aufhalten oder entmutigen. Das Heer des Letzten Banners marschierte unbeirrt weiter nach Osten, immer weiter Richtung Westwacht.
Es würde zur Schlacht kommen, die Streiter des Südens würden die Armee bei Westwacht stellen müssen. Die Späher konnten keine weiteren Verbände des Untods ausmachen, die Siedler würden also ausreichend in Überzahl sein. Dennoch wollten sie an ihrem Schlachtplan festhalten und kein Risiko eingehen. Die Brandgeschosse, welche aus der Wolfsfeste mitgebracht wurden, wurden geleert. Dadurch wurde ein ganzer Abschnitt des Schlachtfeldes getränkt. Dies würde dem Untod eine feurige Überraschung bescheren und Chaos und Verwirrung in ihre Reihen bringen.
Der Tag der Schlacht war gekommen, es war beängstigend, wie überzeugt die Armee des Feindes immer weiter voranschritt. Sie mussten wissen, was sie hier erwartet würde, sie mussten wissen, dass sie in Unterzahl waren, und das deutlich. Dennoch schien es sie nicht zu kümmern, sie marschierten weiter und weiter.
Nachdem sich das Heer des verhassten Feindes formiert hatte, begannen sie ihren Angriff und rückten vor. Die Siedler hielten ihre Stellung und ließen sie kommen. Den geschulten Augen der Kommandanten und Veteranen würde auffallen und sie überraschen, dass sich keine Schwergerüsteten unter den Feinden befand. Auch Hedgeloyals waren keine zu sehen. Vielleicht befanden sie sich irgendwo in der Reserve, warteten auf ihren Einsatz… doch hätten die Späher eine derartige Nachhut des Feindes nicht gemeldet? Die gesamte Armee des Feindes schien aus Leichtgerüsteten zu bestehen. Doch man hatte keine Zeit sich über derartige Details Gedanken zu machen, zumindest nicht in diesem Moment.
Dann schnappte die Falle zu, und die Erde fing Feuer. Dutzende Untote ging lichterloh in Flammen auf, ehe der Feind überhaupt begreifen konnte, wie ihm geschah. Ein Hornstoß erschallte und die Siedler des Südens setzten zum Angriff an. In den Reihen des Untods herrschte Chaos, das Feuer hatte sie versprengt und auseinandergerissen. Die verbliebenen Teile des Heeres sammelten sich hinter der Feuerlinie neu und formierten sich. Etliche Körper waren bereits in den Flammen vergangen. All jene die es über den Feuerteppich geschafft hatten sahen sich nun einem Kampf Mann gegen Mann gegenüber.
Die Streiter des Südens waren überrascht und schockiert gleichermaßen als die lichterloh brennenden Untoten, die sie bereits besiegt geglaubt hatten, auf sie losgingen und sich in ihre Reihen warfen. Die Reihen der Siedler wurden ebenfalls gesprengt, die brennenden Verfemten fochten wie Furien und warfen sich auf die Siedler. Es war ein Desaster, etliche Streiter des Südens starben einen grausamen Feuertod. Zuversicht keimte in den Reihen der Lebenden jedoch erneut auf, als die schwerer Reiterei sich in die Schlacht einmischte. Obgleich es dem verfemten Feind gelang, sie zum Rückzug zu zwingen, nachdem die Speerträger und Schützen sich verstärkt auf sie konzentrierten, waren diese Truppen mit voller Härte in die Reihen der Untoten eingefallen und hatten ihnen empfindliche Verluste zugefügt. Verluste, die es den anderen Truppenteilen ermöglichten, die Lücken innerhalb des untoten Verbandes zu vergrößern
Und schließlich fielen die Untoten schneller als sie wieder erhoben werden konnten. Nur noch drei Dutzend waren auf den Füßen und verteidigten ihre letzte Stellung. Es kam zu einer kurzen Gefechtspause und immer noch keine Hedgeloyals oder schweren Commons die in die Schlacht eingriffen. Keine Reserve die eingriff. Die Untoten mussten wahrlich knapp an Ausrüstung sein, fast hätte man glauben können, dass es sich hier um eine Verzweiflungstat handelte, ein Versuch, den Lebenden wertvolle Kriegsressourcen zu entreißen, die sie dringend brauchten. Aber eigenartigerweise wirkten sie nicht wie Besiegte oder gar Verzweifelte, sondern ganz im Gegenteil von den Truppen des Feindes ging eine derart sonderbare Zuversicht und Zufriedenheit aus, dass es beängstigend war.
„Ihr habt heute gut gedient, die Königin ist stolz auf euch.“, brüllte ein Captain seinem letzten Haufen Männern zu, bevor auch diese niedergemacht wurden. Selbst als die Hexe des Untods erschlagen wurde und somit jegliche Chance auf eine Wiedererhebung vor Ort beseitigt und ausgeschaltet war, fiel diese Hag mit einem gruseligen Lachen und Kichern. Was hatte dies nur zu bedeuten...
Der Feind war geschlagen, Lichtensee und der Süden hatten triumphiert, doch ein seltsames Gefühl blieb.