Ja, das solltest du, nickte Earainne bestätigend und ließ dann ihre Hand sinken. Es brachte nichts, wenn er vor lauter Furcht in Ohnmacht fiel.
Nachdenklich betrachtete sie den großen starken Mann vor sich, der sich unter ihrem Blick wandt. Es war Glück gewesen, dass sie ihn auf dem Feldzug im Schatten der recht unbeleuchteten Halle gesehen und erkannt hatte. Nicht einmal ansprechbar war der Korinther gewesen und noch am nächsten Tag hatte sie Blut von ihm auf ihrem Handgelenk entdecken können. So viel Blut... sie war erschrocken gewesen, als sie ihn am Bauch berührte und sein Leben nur so aus ihm herausströmte, dass es von ihren Fingern troff. Es hatte ihr sogar leid getan, ihn versteinern zu müssen um sein Leben zu retten und Heiler zusammen zu rufen bzw ihnen Zeit zu geben, ihre Ausrüstung zu besorgen und sich zu organisieren, Laternenhalter zu holen und Männer, die ihn festhielten. Es waren bestimmt immer 6 Personen direkt um ihn herum gewesen, die sich kümmerten. Sogar ein Doctores aus dem westlichen Siegel war gekommen.Und dennoch war sein Lebensfaden zweimal kurz davor gewesen, zu reißen. Und zweimal hatte sie es verhindert. Was wohl der Preis dafür war?
Versonnen hob sie ihre freie Hand und betrachtete sie, als wäre sein Blut immer noch dort.
Ich weiß nicht, Korinther, was es ist. Aber irgendetwas rief mich hier hin. Und seltsamerweise... es war ein Sog, wie wenn man mich im Traum ruft. Aber... in der Dieswelt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wie hast du das gemacht? Wieso bin ich hier? Fragend blickte die Traumwächterin zu ihm hoch und suchten seinen Blick.
_________________ Provinzkönigin der 9. Provinz, Tir faoi Cnoc Ar`Dhar des südlichen Siegels
... Aus den Träumen von gestern werden manchmal die Albträume von morgen... Friedrich Nowottny
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