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 Betreff des Beitrags: (Kurzgeschichte) Auf zu neuen Ufern: Kapitel 1
BeitragVerfasst: Sa 14. Aug 2021, 13:21 
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Registriert: Do 19. Mai 2011, 08:23
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Auf zu neuen Ufern: Kapitel 1 -
Was wenn alles seinen Sinn ergibt?
Chroniken von Lares-Edorian Feynholdt


In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank, sagt man...

Doch davon war Lares-Edorian gerade sehr weit entfernt.

Alles schien auf eine Art und Weise so klar und deutlich vor ihm zu liegen, dass es seine Argwohn weckte. Konnte es denn sein? Würde am Ende alles seinen Sinn ergeben und er und der Orden der Ewigen Schwerter einer neuen Bestimmung zugeführt werden? Doch war diese Bestimmung wirklich neu oder war es schon immer ihr Schicksal gewesen? Konnten sie vielleicht einfach nur nicht sehen welcher Weg noch vor ihnen lag?

Bis zum Sieg oder Tod...

Sieg oder Tod?

Dem Sieg auf dem Schlachtfeld oder erschlagen von unseren Feinden...

Manch einen oder manch einer hatte dieses Schicksal bereits ereilt.

Bis zum Sieg oder Tod...

Aber was ist, wenn in diesen Worten eine weitere Bedeutung steckte, für dessen Annahme es bisher weder einen Anhaltspunkt noch Grund gegeben hatte, welcher ihnen verborgen geblieben war?

Lares-Edorian blickte nachdenklich auf.

Der salzige Wind wehte ihm um die Nase, während er auf das Meer hinaus blickte.

Mitraspera war krank und lag im Sterben, er konnte es spüren, mancherorts sogar sehen...

Womöglich war dieses Schicksal unabwendbar geworden.

Hatten wir versagt? Hatten wir auch diesen Tod, den Tod eines Kontinents, einer ganzen Welt zu verantworten, weil wir nicht siegreich gewesen waren? Oder lag es vielleicht nie ganz in unserer Hand und alles würde so geschehen wie es der große Plan der Ewigen vorsah? Was wäre wenn das Schicksal dieser Welt schon vor langer Zeit unabwendbar gewesen war oder zumindest wahrscheinlich, was war, wenn...

Lares-Edorian stutzte.

Die Voykia. Der Traum. Die Botschaft.

Eine neue Welt.

Es war eine Weile her gewesen, Lares-Edorian erinnerte sich: Als die Weltenschmiede auseinander gerissen wurde, sprach der Almahandir zu den Ewigen Schwerter und die Quihen'Assil durch ihre Mitray'kor zu den Sterblichen und verkündeten, dass sie ihren Blick von Mitraspera abwenden mussten, um am Rande der Existenz eine finstere Bedrohung zwischen den Sternen zu bekämpfen. Das Zeitalter der Sterblichen.

Und jetzt schickten die Quihen'Assil ihre Voykia zu verschiedenen Träumerinnen im Orden mit einer wenig kryptischen Botschaft: Es ist Zeit, Aufbruch, wir rufen euch!

Die Quihen'Assil brauchten ihre Ewigen Schwerter um sie wieder einer neuen Bestimmung zuzuführen. Die Tivar'Kharassil. Den Kriegerorden. Wir bringen Tod und Verderben unter unsere Feinde und befrieden die Welt. Jede Welt. Wir sind der Krieg.

Von einem Moment auf den anderen fügte sich dieses Bild zusammen und es blieb.

Keine Unsicherheiten mehr. Kein Hinterfragen. Keinen Zweifel.

Dieses Bild verschwamm auch nicht vor seinem inneren Auge, es war klar und deutlich.

Simarin hatte vor nicht allzu ferner Zeit ebenfalls Besuch einer Voykia bekommen und daraufhin begonnen ein Schiff bauen zu lassen. Auch er schien keinen Zweifel zu kennen, alle weiteren Träume schienen nur noch zu untermauern das die Zeit gekommen war Abschied zu nehmen.

Abschiednehmen. Hoffnung auf eine neue Aufgabe.

Ein zweites Leben.

Nur eine Aufgabe lag noch hier:

Vorbereitungen treffen diese Welt zu verlassen und dem Ruf zu folgen.

Lares-Edorian dachte nach. Er ließ seinen Blick schweifen, während das Hämmern auff Holz an sein Ohr drang: Nicht weit entfernt eine kleine Werft in der eiffrig gearbeitet wurde.

Sollten noch mehr Menschen und Nicht-Menschen von dem bevorstehenden Untergang Mitrasperas und einer neuen Welt erfahren, könnte unter jenen die zunächst nicht ahnen konnten was geschehen würde oder keinen Platz auf einem Schifff bekamen, die Laune kippen und Panik ausbrechen und der Wert eines Schiffes und damit einer potentiellen Fluchtmöglichkeit den Wert jeder Goldmünze übersteigen.

Es war notwendig rechtzeitig zu erkennen wann dieser Punkt erreicht war.

Lares-Edorian hatte angeboten Auge und Ohr zu sein in der kleinen Stadt an der Küste im Ostreich, wo sich die Werft befand welche von Simarin beauftragt wurde eine Arche für den Orden zu bauen. Er wollte ein Stimmungsbild in den Tavernen und auf den Märkten auffangen, um rechtzeitig reagieren zu können. Beobachten. Gespräche belauschen. Weitestgehend unerkannt. Sicher würde manch jemand ihn erkennen, er war noch immer nicht unbekannt, doch die Menschen konnten nichts vor ihm verbergen: Wenn Gespräche auf einmal unterbrochen wurden wenn sie ihn erblickten, begonnen wurde zu flüstern, stumme Blicke getauscht wurden oder man das Weite suchte sobald er den Raum betrat, war dies Verdächtig genug um dem nachzugehen.

Lares-Edorian musste ein wenig bei dem Gedanken lächeln.

Als er vor vielen Jahren den Kontinent betrat, lebte er viele Jahre in der Stadt und arbeitete für den Nachrichtendienst der Stadtwache. Er hatte ein sehr aquagefälliges Leben geführt damals. Damals. Viel war seither passiert. Und nun kehrte er dorthin zurück wo er herkam.

Mit dem großen Unterschied, dass er ein anderer Mann geworden war.

Alles ergab seinen Sinn.

Jeder Anfang hatte auch ein Ende.

Alles bewegte sich in Zyklen und manchmal konnten wir sehen und manchmal erreichten wir ein Ende welcher auch ein neuer Anfang war.

Dieser neue Anfang lag nun nicht mehr in Mitraspera.

Diesmal würde es uns an den Rand dieser Welt bringen und darüber hinaus.

_________________
Lares-Edorian Feynholdt

"Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

(Mahatma Gandhi)

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