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 Betreff des Beitrags: Blüten des Südens 3: Siegmunds Fehler
BeitragVerfasst: So 1. Aug 2021, 15:18 
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Registriert: Sa 4. Jan 2014, 00:05
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Zitat:
Wo: Grotenhaven, in der betrunkenen Ente
Wann: Etwa 2 Monate vor der Expedition


Das kann doch nicht dein Ernst sein!”, Siegmund sprach lauter als beabsichtigt, drosselte seine Stimme jedoch ebenso schnell wieder, wie er sie erhoben hatte. “Damit verrate ich doch alles, woran ich glaube!”, fügte er nun leise, aber nicht weniger eindringlich hinzu.
Sein Gegenüber legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. “Siegmund, bitte höre mir doch erstmal zu.”, antwortete sie mit zarter Stimme. Mit ihren blonden Locken und den zarten Zügen hätte sie in dem richtigen Kleid an einem anderen Ort wohl jedem Mann den Kopf verdreht, doch hier wirkte sie fast unscheinbar. Die Locken waren zu einem Zopf gebändigt und ihre Kleidung einfach und blass.
Glaubst du wirklich, ich könnte etwas tun, was diesem Land schadet? Was dem Süden schadet? Wir wollen diesem Siegel wieder zu alter Pracht verhelfen. Diese verweichlichten Herrscher sind nicht mehr das, was sie einmal waren.” Sie verstummte abrupt, als Rosamunde, die Wirtin, sich näherte. Sie bestellte noch zwei Starkbier und nickte der Wirtin zu. Dabei tippte sie sich mit den Fingern zweimal an den Hals und zuckte die Schultern dabei leicht. Eine unscheinbare Geste, die nur einem guten Beobachter aufgefallen wäre. Rosamunde hatte jahrelange Erfahrung darin ihre Gäste zu lesen und nickte ebenso unauffällig.
Erst als die Wirtin die beiden wieder verlassen hatte, sprach sie weiter. “Terra ist auch die Vergänglichkeit. Damit etwas stark wachsen kann, müssen manchmal die schwachen Triebe abgeschnitten werden.”, führte sie weiter aus.
Ich .. du … “, offensichtlich fassungslos fand Siegmund kaum Worte für sein Entsetzen. Die junge Frau ergriff die Gelegenheit, um weiter zu sprechen. “Es fällt dir schwer das zu akzeptieren, das ist auch ganz normal. Ich kann dich da gut verstehen. Für mich war es zuerst auch sehr schwer und ich musste mich ersteinmal an den Gedanken gewöhnen. Ich bitte dich nur einmal darüber nachzudenken. Lass diese Nacht verstreichen, ehe du etwas unternimmst. Was ist schon eine Nacht?” Keck lächelte sie ihn an und schob eine verirrte Locke hinter ihr Ohr. Siegmund hatte sich sichtlich beruhigt. Die beiden unterhielten sich noch eine Weile leise, doch nun schien das Gespräch einen anderen Klang zu haben. Die Hand der jungen Frau rutschte von Siegmunds Arm in seine Hand und hielt sie nun. Kurz darauf strich sie mit einer sanften Geste etwas aus seinem Gesicht.
Wenige Augenblicke später verließen die beiden die betrunkene Ente, doch sie wandten sich nicht zur Straße, sondern gingen hinters Haus. Kaum als sie um die Ecke gebogen waren wurde Siegmund gegen die Wand gedrückt und von einem heißen Kuss überrascht. Er hätte nichts dagegen, wenn die Nacht so für ihn weiterging. Er hatte es kaum zu hoffen gewagt, dass sie so angenehm enden würde. Noch heißer als der Kuss gewesen war, floss allerdings das Blut aus seiner Kehle. Das letzte was er sah, war das Messer in ihrer Hand. Das letzte, was er hörte war die Stimme der Wirtin, die die junge Frau anwies: “Hol das Beil”. Das letzte was er roch, war der Schweinestall. Sie mussten sich direkt daneben befinden.
Die letzten, die Siegmund sahen, waren die Schweine.

Leona, du MUSST vorsichtiger sein.”, schimpfte die Wirtin, als die beiden sich das Blut den den Händen wuschen. “Ich weiß, dass ihr mehr Leute braucht, aber ich kann hier nicht ständig wen verschwinden lassen, nur weil du zu forsch bis. Das fällt langsam auf. Magnus wird das sicher nicht gefallen.
Was kann ich bitte dafür, wenn es hier nur verweichlichte Kerle gibt, die allen Ernstes glauben eine Zuckerbäckerin wäre eine angemessene Nyame und ein ehemaliger Freundschaftsträger Aeris’ würde dieses Siegel stark machen. Wir sind schwächer als je zuvor und die Bedrohungen nehmen zu. Nicht einmal ihre Neches’Re konnten diese Hochwohlgeborenen schützen. Wie also uns? Es ist Zeit aufzustehen.
Zornig erwiderte die Wirtin: “Das ist mir klar. Trotzdem können wir nicht ständig diejenigen umbringen, bei denen du zu forsch bist. Krieg’ das in den Griff oder ich spreche mit Magnus über dich. Vielleicht wirst du ja bei Redemptia gebraucht.”, der letzte Satz klang wie eine Drohung.
Nein, nein, das ist wohl nicht nötig.”, lenkte Leona sofort ein. “Ich werde vorsichtiger sein, versprochen, das wird sicher nicht nötig sein.
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