Von Nussschalen und Kältequalen

KonstantinAurelius

Das Wasser schwappte in ruhigen aber kräftigen Wogen gegen den Rumpf der schweren Fregatte.
Die Wachgänger schlurften in dicke Mäntel gehüllt über das Haupt- und Oberdeck, ihre Bleiglaslaternen mit Handschuhen haltend.
Der Winter hatte den Küstenstreifen nun fest im Griff und wer konnte verkroch sich in den warmen Unterdecks um dem eisigen Wind zu entfliehen.

Im Ballistendeck der Aquilla hatten sich ein paar Seemänner zum abendlichen Würfelspiel getroffen und auf einem umgestülpten Fass wechselten nun Kupfermünzen freudig den Besitzer.
Der Kapitän hatte ein Fass Wein freigegeben und somit herrschte an Bord eine gute Stimmung.
"Ach schon wieder nichts..." mäkelte der bärtige Jorre.
"Heute ist nicht dein Glückstag alter Kumpel" grinste Seemann Robert als er die erspielen Münzen in seinen Beutel füllte.

Jorre grinste daraufhin und zeigte aus dem geöffneten Geschützfenster bei Steuerbord, welches sie geöffnet hatten um den Pfeifenrauch zu vertreiben.
Der erste Geschützkanonier ihrer Mannschaft sah es nämlich nicht gern wenn Unterdeck geraucht wurde.

"Die einzigen glücklosen Hunde sind diese Lendenschurz tragenden Landeier dort draußen" lachte er in die Runde.
Robert schmunzelte, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher und begann zu singen.

"Sie lagen vor Athagonien, und hatten die Pest an Bord.

Um sie herum nur salziges Wasser und die Magier ging´ schon lange über Bord!

Der Rest der Seemänner stimmte lachend mit Wein in der Hand ein.

"Auf Auf! Auf Auuuf! Für den Süden! Auf Auf! Auf Auf!
Leb wooooohl meine Liebe! Leb wohl Leb wohl!
Wenn die Aquilla ihr Zuhaus´ verlässt, flieht der Feind auf Sicht
Auf Auf! Auf Auuuf! Für die Heimat! Auf Auf! Auf Auf!"