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Schlacht bei Westwacht
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Autor:  Alexij Davror [ So 17. Feb 2019, 22:51 ]
Betreff des Beitrags:  Schlacht bei Westwacht

Mitte Februar,
Westwacht, 4. Provinz
wer mag ;)
https://www.youtube.com/watch?v=OK0L1MhMlYY

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Nachdem die Späher das Heer des Untods entdeckt hatten, war Eile geboten, von nun an zählte jede Stunde. Provinzkönig Vengard hielt mit seinen Getreuen Rat wie sie vorgehen würden und erarbeiteten in Windeseile einen Schlachtplan. Männer und Material wurde so schnell es ging an die Baustelle Westwacht transportiert. Der Untod hatte den Köder, die Provokation durch den Bau Westwachts tatsächlich geschluckt.
Die Armeen der 4. Provinz und ihrer Verbündeten aus Kashgar Peak sowie Grunwasser setzten sich in Bewegung und zogen nach Westwacht. Fast 300 Mann waren es, sie alle hofften das es ausreichen würde und dass der Plan gelingen würde.
Weitere Späher wurden ausgesandt, sie sollten das Heer des Feindes im Auge behalten und die Armee des Untods blind machen indem sie ihr ihre Späher raubten. Es kam immer wieder zu kleinen Scharmützeln, die Verfemten ließen sich nicht aufhalten oder entmutigen. Das Heer des Letzten Banners marschierte unbeirrt weiter nach Osten, immer weiter Richtung Westwacht.

Es würde zur Schlacht kommen, die Streiter des Südens würden die Armee bei Westwacht stellen müssen. Die Späher konnten keine weiteren Verbände des Untods ausmachen, die Siedler würden also ausreichend in Überzahl sein. Dennoch wollten sie an ihrem Schlachtplan festhalten und kein Risiko eingehen. Die Brandgeschosse, welche aus der Wolfsfeste mitgebracht wurden, wurden geleert. Dadurch wurde ein ganzer Abschnitt des Schlachtfeldes getränkt. Dies würde dem Untod eine feurige Überraschung bescheren und Chaos und Verwirrung in ihre Reihen bringen.

Der Tag der Schlacht war gekommen, es war beängstigend, wie überzeugt die Armee des Feindes immer weiter voranschritt. Sie mussten wissen, was sie hier erwartet würde, sie mussten wissen, dass sie in Unterzahl waren, und das deutlich. Dennoch schien es sie nicht zu kümmern, sie marschierten weiter und weiter.
Nachdem sich das Heer des verhassten Feindes formiert hatte, begannen sie ihren Angriff und rückten vor. Die Siedler hielten ihre Stellung und ließen sie kommen. Den geschulten Augen der Kommandanten und Veteranen würde auffallen und sie überraschen, dass sich keine Schwergerüsteten unter den Feinden befand. Auch Hedgeloyals waren keine zu sehen. Vielleicht befanden sie sich irgendwo in der Reserve, warteten auf ihren Einsatz… doch hätten die Späher eine derartige Nachhut des Feindes nicht gemeldet? Die gesamte Armee des Feindes schien aus Leichtgerüsteten zu bestehen. Doch man hatte keine Zeit sich über derartige Details Gedanken zu machen, zumindest nicht in diesem Moment.
Dann schnappte die Falle zu, und die Erde fing Feuer. Dutzende Untote ging lichterloh in Flammen auf, ehe der Feind überhaupt begreifen konnte, wie ihm geschah. Ein Hornstoß erschallte und die Siedler des Südens setzten zum Angriff an. In den Reihen des Untods herrschte Chaos, das Feuer hatte sie versprengt und auseinandergerissen. Die verbliebenen Teile des Heeres sammelten sich hinter der Feuerlinie neu und formierten sich. Etliche Körper waren bereits in den Flammen vergangen. All jene die es über den Feuerteppich geschafft hatten sahen sich nun einem Kampf Mann gegen Mann gegenüber.
Die Streiter des Südens waren überrascht und schockiert gleichermaßen als die lichterloh brennenden Untoten, die sie bereits besiegt geglaubt hatten, auf sie losgingen und sich in ihre Reihen warfen. Die Reihen der Siedler wurden ebenfalls gesprengt, die brennenden Verfemten fochten wie Furien und warfen sich auf die Siedler. Es war ein Desaster, etliche Streiter des Südens starben einen grausamen Feuertod. Zuversicht keimte in den Reihen der Lebenden jedoch erneut auf, als die schwerer Reiterei sich in die Schlacht einmischte. Obgleich es dem verfemten Feind gelang, sie zum Rückzug zu zwingen, nachdem die Speerträger und Schützen sich verstärkt auf sie konzentrierten, waren diese Truppen mit voller Härte in die Reihen der Untoten eingefallen und hatten ihnen empfindliche Verluste zugefügt. Verluste, die es den anderen Truppenteilen ermöglichten, die Lücken innerhalb des untoten Verbandes zu vergrößern

Und schließlich fielen die Untoten schneller als sie wieder erhoben werden konnten. Nur noch drei Dutzend waren auf den Füßen und verteidigten ihre letzte Stellung. Es kam zu einer kurzen Gefechtspause und immer noch keine Hedgeloyals oder schweren Commons die in die Schlacht eingriffen. Keine Reserve die eingriff. Die Untoten mussten wahrlich knapp an Ausrüstung sein, fast hätte man glauben können, dass es sich hier um eine Verzweiflungstat handelte, ein Versuch, den Lebenden wertvolle Kriegsressourcen zu entreißen, die sie dringend brauchten. Aber eigenartigerweise wirkten sie nicht wie Besiegte oder gar Verzweifelte, sondern ganz im Gegenteil von den Truppen des Feindes ging eine derart sonderbare Zuversicht und Zufriedenheit aus, dass es beängstigend war.

„Ihr habt heute gut gedient, die Königin ist stolz auf euch.“, brüllte ein Captain seinem letzten Haufen Männern zu, bevor auch diese niedergemacht wurden. Selbst als die Hexe des Untods erschlagen wurde und somit jegliche Chance auf eine Wiedererhebung vor Ort beseitigt und ausgeschaltet war, fiel diese Hag mit einem gruseligen Lachen und Kichern. Was hatte dies nur zu bedeuten...

Der Feind war geschlagen, Lichtensee und der Süden hatten triumphiert, doch ein seltsames Gefühl blieb.

Autor:  Vengard [ Mo 18. Feb 2019, 10:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schlacht bei Westwacht

Vengard atmete schwer. Blut troff aus seinem Gambeson. Was für ein Inferno. Überall lagen Körper, die Gliedmaßen verdreht. Leere Augen, gebrochene Blicke. In der Luft hing der Gestank des Qualms, des Feuers, das sie entfacht hatten, und das sich schließlich gegen sie gewandt hatte.
Sie hatten gesiegt, aber in Vengard kam keine Freude auf. Die unbändigen Gefühle, die ihn nach einer gewonnenen Schlacht überwältigten, blieben aus. Das hier war... gespenstisch. Und es war noch nicht das Ende. Mit dieser Schlacht, das ahnte er, hatte irgendetwas anderes begonnen. Etwas Unheilvolles.

Er ließ den Blick schweifen, sah, wie Shanna und der Tross sich aufopferungsvoll um die Schwerverletzten kümmerten. Manche davon bewusstlos, manche weinten. Ein Söldner, ein Hüne von einem Mann, das Gesicht voller Brandblasen und Blut, schrie nach seiner Mutter.
Die Söldner hatte es am schlimmsten erwischt, in ihre Reihen waren die brennenden Untoten gedrungen, wie züngelnde Flammen in einen Heuschober.

Thalion trat an Vengards Seite. "Etwa jeder fünfte Mann ist gefallen", sagte er tonlos. Der Provinzkönig nickte. Etwa 50 bis 60 Tote, überschlug er gedanklich. Die Verluste des Untods waren weitaus höher. Und dennoch...

Vengard sah hinauf zu dem Hügel, hinauf zu den Barracken und provisorischen Palisaden von Westwacht, jener neue Vorposten, den sie mit ihrem Blut verteidigt hatten. Der Gedanke keimte in ihm auf, hier eine Trutzburg zu errichten. Die Menschen sollten nicht umsonst gefallen sein.

Vengard straffte die Schultern. Er musste zu den Überlebenden sprechen. Vermutlich war das jetzt so wichtig wie noch nie nach einer gewonnenen Schlacht.

Autor:  Shanna [ Mo 18. Feb 2019, 17:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schlacht bei Westwacht

Das sonst so charakteristisch blütenweiße Häubchen strotzte nur so von Asche und Blut, während dessen Trägerin eilig zwischen den schier unendlichen Reihen der Verletzten hin und her eilte.
Als sich Shanna über die schweißnasse Stirn strich, hinterließ sie einen hässlichen dunkelroten Streifen auf der Haut, klebten ihre eigenen Finger doch noch immer von dem Blut des Söldners, der gerade unter ihren Fingerb seinen letzten Atemzug getan hatte.

Sie kannte nicht einmal seinen Namen.
Konnte nur erahnen, wie eine brennende Abscheulichkeit wohl seine Arme um den Krieger geschlungen haben musste, um ihm ein klaffendes Brandloch mitten in die Brust zu pressen.
Er war schon dem Tod geweiht gewesen, bevor er überhaupt in dem Lazarett angekommen war.
Und dennoch hatte Rosalie, eine junge Frau mit kaum zwanzig Sommern, selbst dann noch hektisch die verschmorten Hautlappen über die offene Brust gezogen, als schon längst das letzte Licht aus seinen Augen gewichen war.

Seitdem hatte der Blondschopf kein Wort mehr gesprochen und Shanna hatte sie nur mit Müh und Not davon überzeugen können, zumindest einen Becher Wasser in die stetig zitternden Finger zu nehmen.
Ausgerechnet ihr erster Einsatz im Feld musste von solch einer Grausamkeit geprägt sein.

Die Hohe Meisterin selbst versuchte Mut und Trost zu spenden, wo es ihr möglich war.
Jedoch, immer wenn ein weiteres Leben erlosch, entschuldigte sich die Zuckerbäckerin kurz und verschwand mit dem Vorwand, frische Verbände oder Wasser zu holen.

Ihre geröteten Augen und die Spuren auf den schmutzigen Wangen verrieten allerdings, dass die Maske der Lichtenseerin nicht mehr so recht zu sitzen schien.

Autor:  Ecthelias [ Di 19. Feb 2019, 18:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schlacht bei Westwacht

Mit 60 Mann war er aufgebrochen, hatte die Festung und Höhlenburg Kashgar Peak eiligst verlassen. In kleinen Gruppen hatten sie den Untod gejagt. Die Späher des Untodes wurden aufgespürt, eingekreist und vernichtet. Stück für Stück. Jede Gruppe für sich allein. Die Bilanz? Wird sich erst erweisen. Noch hat Ecthelias nicht alle seine Waldläufer wieder gesehen und - stellte er mit einem kurzen Blick auf das Schlachtfeld fest - dass würde er auch nicht mehr. Mehrere der Soldaten würden nicht mehr zu ihren Familien heimkehren, würden nicht mehr miteinander trinken, würfeln, singen....

Ach ja. singen, trinken, essen, es sich gut gehen lassen. Es kam ihm so unendlich lange vor. Dabei war der letzte Aufenthalt in zivilisierten Gegenden des Südens noch keine vier Monde her...

Ecthelias gab sich einen Ruck, schob die Träume beiseiten und blickte sich um. Er musste Vengard finden. Die Schlacht war zwar gewonnen, nicht aber der Krieg. Der Untod, soviel stand für Ecthelias fest, hatte noch so einiges in der Hinterhand.

Autor:  Larsson [ Di 5. Mär 2019, 06:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schlacht bei Westwacht

Larsson kniete immernoch im Morast, jetzt da der Lärm der Schlacht verklungen war hörte er seinen Herzschlag hämmern.
Er selbst hatte garnicht soviel abbekommen, doch sein grün goldener Wappenrock war angebrannt.
Sein Gesicht mit Blut,Schlamm und Ruß bedeckt.

Was war das für ein Gemetzel? Dachte er im selben Moment als jemand neben ihn trat.

Sir 40 Mann haben überlebt!

Er blickte nach Links und sah einen Burschen von etwa 20 Jahren neben sich ebenfalls in den Farben der grünen Garde.

Danke sehr! Bitte kümmert euch um die verletzten und bergt die Toten, auch sie sollen nach Hause.

Jawohl Sir!
Sagte der Junge und ging.

Kurz nachdem der Junge Soldat weg war, stand Larsson auf und blickte sich um, es war die Hölle gewesen und noch immer wirkte es nicht besser. Aber er sah das Banner Grunwassers und das der Khalarin im Wind wehen. Und das linderte etwas den Schmerz den er jedesmal in seinem Herzen mit sich trug wenn er das Gefühl hatte nicht genug getan zu haben.

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