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 Betreff des Beitrags: Von verlorenen Wegen
BeitragVerfasst: Fr 17. Aug 2018, 22:55 
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Registriert: So 29. Jan 2012, 22:37
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Caramell hatte sich schon im Morgengrauen nach dem großen Feldzug mit ihren Habseligkeiten auf den Weg gemacht. Wohin wusste sie nicht. Sie wanderte.
Ihr ursprünglicher Plan war es, nach dem großen Feldzug mit dem Orden der Liosalfa zu reisen. Dort in der achten Provinz wollte sie sich eigentlich weiter von Lady Eleveya in der Kunst des magischen Heilens ausbilden lassen. Dies schien ihr vor dem Feldzug noch ein sinnvoller Plan zu sein, nämlich die Erlangung weiterer Fähigkeiten, mit denen sie die Aufgabe, die sie sich selbst einst erwählt hatte, nachdem sie vor nun mehr als sieben Sommern den Kontinent betreten hatte.

Es war der Kenderfrau schon immer ein Bedürfnis gewesen zu lindern und zu heilen, war sie doch damit der Göttin Mishakal und damit ihrer Heimat Hylo im Geiste besonders nahe und so auch all jenen, die sie dort verloren hatte.
Hier, auf Mitraspera, ihrer neuen Heimat, wollte sie es doch besser machen, wollte das Heilen bis in den letzten Winkel erforschen und so den bitteren Schmerz, der sie jetzt in Gänze umhüllt hatte und zu zerquetschen drohte, nie wieder erfahren müssen.
Ihre Fähigkeiten hatten nicht ausgereicht - nichts hätte reichen können - sagten die anderen.
Wie die Eimer eines Wasserrads am Fluss schöpfte ihr Verstand immer wieder die selben Gedanken: Immer wieder hörte sie sich den Satz sagen: „Es hat nicht gereicht“, immer wieder jene Bilder, in dem sie keine zehn Schritt entfernt von ihm gezwungen war, zuzusehen wie die Laird den Kopf ihres besten Freundes ruckartig zur Seite drehte und ihm damit das Genick brach, immer wieder sah sie sich selbst, wie sie apathisch die Hände der beiden Toten ineinander legte und immer wieder kroch der Augenblick, als sie mit schmerzendem Armen ihre tote Nyame, gehüllt in den Umhang ihres Archons, ins Lager trugen in ihren Verstand zurück.
Wie es seine Aufgabe war, hatte Argirios sich zwischen seine Königin Gariann und die Verfemte gestellt, damit auch die Nyame ihre Pflicht erfüllen konnte. Bis ins Letzte und bis zum Äußersten. Sie alle hatten ihre Aufgaben erfüllt - alle, außer ihr.
Und nie wieder würde ihr bester Freund, der große, stolze Mann mit dem goldenen Herzen „Sonnenschein“ zu ihr sagen.
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