Seit einigen Monden streift ein scheinbar alter Wanderer durch das südliche Siegel.
Er erzählt Geschichten für eine Mahlzeit, so heißt es.
Für ein Bett aus Stroh an einem trockenen Platz, wenn auch nur beim Vieh, verrichtet er das Tagwerk nach welchem es gerade bedarf.
Dies beläuft sich zu meist auf Scheunen ausmißten und Holz für den Winter hacken.
Mit großem Geschick heilte er das erkrankte Vieh oder versorgt kleinere Verletzungen.
Beim einholen der Ernte kann er angeblich schuften wie ein Maulesel.
Aber seltsam ist vor allem, dass den Dorfbewohnern, jener Orte die er durchquerte, etwas seltsames anhaftete. Sie wirkten leichter.
Aus ihren Augen schien der unbekümmerte Glanz der Kindheit wieder zu erstrahlen.
Als sich herumsprach, dass ein alter Zausel durch das Siegel zu streifen scheint der trotz Krieg, Verlust und Not die Gemüter der Menschen zu erhellen vermochte, war es ihm nicht mehr schwer eine Scheune für die Nacht zu finden.
Ortwin durchstreifte scheinbar ziellos die Fürstentümer des südlichen Siegels und verweilte nie länger als nötig um die ihm gestellten Arbeiten zu verrichten.
So blieb er niemandem etwas schuldig und konnte guten Gewissens weitersuchen.
Weitersuchen nach der einen Aufgabe die ihm die Nornen in sein Schiksal gewoben haben.

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Der Mann muss mäßig weise sein, doch nicht allzu weise.
Sein Schicksal kenne keiner voraus, so bleibt der Sinn ihm sorgenfrei.