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Bericht aus Sturmwacht der Ar'Dhar Earainne ní Dougal
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Autor:  Earainne [ Mi 26. Feb 2020, 15:23 ]
Betreff des Beitrags:  Bericht aus Sturmwacht der Ar'Dhar Earainne ní Dougal

Sturmwacht, kur vor der Abreise
Latha math, meine Nyame,
hätte ich doch vorher gewusst, was du mir mit dieser Schiffsfahrt antust, hätte ich einen Versuch gestartet, diese zu vermeiden. Mich hätte es stutzig machen müssen, als ich bei meinem Besuch in deinem Amtszimmer solch eine große Auswahl an Gebäck und schöner, warmer Milch mit Hummelhonig vorfand.
Ich hoffe wirklich, dass du es zu schätzen weißt, dass ich die ganzen 6-7 Tage Fahrt auf dem Meer auf mich genommen und die ganze Zeit unter Deck verbringen musste. Immer in Furcht, dass durch die Luke Wasser eindringt, wenn meine Mitpassagiere oder die Mannschaft das Unterdeck betreten. Und jetzt habe ich die noch Rückreise vor mir. Wenn dieser Sturm nicht aufziehen würde, hätten wir noch ein paar Tage ausharren können. Aber die Atteroner wollten sicher gehen, dass uns hier nichts passiert. Die Stürme sollen dort wohl immer sehr schlimm sein. Es bleibt zu hoffen, dass ich mit weniger blutigen Wunden heimkomme – der Gischt kann ich leider so oder so nicht ganz entkommen.
Doch durch diese wurden wir Fae ziemlich schnell als solche erkannt. Ich habe mich dort, auf Sturmwacht, in meine Heimat in der alten Welt, nach Eire, versetzt gefühlt.
Die Atteroner haben keinen Elementglauben. Sie glauben, wenn überhaupt, an Sonne und Mond. Doch selbst das tun die wenigsten. Sie glauben tatsächlich eigentlich nur an uns Feen. Erst konnten sie es nicht fassen, dass wir Fae – wir waren drei Sidhe, eine Rotkappe und mehrere andere Feenblütige – unter ihnen wandelten. Bei ihnen in Atteron scheinen sie sich ähnlich viel oder sogar gar nicht zu zeigen. Wie gesagt, wie in Eire. Dies hatte alles seine guten und schlechten Seiten. Seit je her tragen die Atteroner mindestens eine Phiole Salz mit sich – angeblich bringt es Glück, wenn man Feen damit bewirft – oder tragen Amulette mit kalt geschmiedetem Eisen um ihren Hals. Die guten Seiten waren allerdings, dass sie uns, bzw. hauptsächlich mir, Opfergaben in Form von Milch und/oder Gebäck darbrachten. Um mich milde zu stimmen, sie nicht zu verfluchen oder gar ihre Kinder gegen Wechselbälger zu tauschen. Ich gebe zu, das mit dem milde stimmen hat meist geklappt. Vor allem, als Eron und ich wutentbrannt vor den Herrschern Mitrasperas standen – dazu später mehr – und ein atteronischer Knappe mir zitternd vor Angst und auf Knien Milch darbrachte. Ich muss sagen, dass mich das fassungslose Schweigen von unter anderem Ain, gepaart mit dem Ausruf: „Der kniet sich nicht wirklich vor sie!“ mir meinen Ärger ob deren Arroganz nahm.
Eines muss ich dir vor dem eigentlichen Bericht noch erzählen: In Atteron haben sie die erfreuliche Angewohnheit, ein Stundenglas zu Gesprächen mitzunehmen. Die Diskussion ist nach einer Stunde vorbei. Egal, was passiert. Dies führt dazu, dass sich die Gesprächsrunde nicht im kleinklein verliert. Eron und ich überlegen tatsächlich, dir ein solches zu schenken, um entweder im Herrscherrat oder bei anderen Gesprächen einen optischen Anreiz zum kurzfassen für die anderen zu geben.
Das lässt mich zu den Besprechungen überleiten.
Am ersten Abend wurden wir und die Delegationen von Prinz Aenwyn begrüßt und uns wurde das Gastrecht ausgesprochen. Allerdings war ich wirklich erzürnt als ich feststellte, dass die Masken von dem Maskenball, der am dritten Abend stattfinden sollte, mit Spänen aus kalt geschmiedetem Eisen gemacht wurden. Zum Glück habe nicht ich, sondern meine Schwester Yulivee dies feststellen müssen und nicht ich. Immerhin entschuldigte der Prinz sich dafür und ließ uns Ersatzmasken zukommen. Was es weiterhin genau mit diesen Masken auf sich hatte, wussten wir allerdings noch nicht.
Trotzdem bekräftigte der Prinz die Gastfreundschaft. Glücklicherweise versteht er das selbe darunter wie wir im Süden – das gestalte die ganze Sache einfacher.
Es gibt 7 Prinzen, von denen der Erstgeborene tot ist, aber insgesamt nur drei von denen auf Sturmwacht waren, wobei einer ein Neffe des Prinzen Aenwyn ist und noch keine 15 Jahre. Alles sehr kompliziert und manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Stammbaum der Atteroner ein Kreis ist. Besagter Neffe ist trotz diesen jungen Alters unglaublich edelmütig. Er war auf dem Schiff, auf welchem unter anderem Alvar, der Knecht von Eron von Grauenfurth und weitere Siedler nach Sturmwacht segelten. Dieses Schiff ist im Nebel abgekommen und wurde von den Skargen entführt. Alle wurden gefoltert und befragt, ihre Körper geschändet und wieder geheilt – doch mit einem Makel in ihrem Selbst. Als ich Alvar, nachdem er frei gelassen wurde, magisch analysierte nahm ich Dinge war, die ich bisher so nicht gesehen habe. Es war wie ein Nebel in ihm – nichts anderes war zu erkennen. Und er trug ein Skargenmal auf seiner Wange. Der besagte kleine Prinz wurde nach Informationen befragt und trotz heftigster Folter, so Alvar, verriet er nichts und niemanden und versuchte die Schwachen auf dem Schiff so gut es ging zu schützen, indem er viele Qualen auf sich nahm. Später, als die Skargen die Gefangenen frei ließen, hatten diese dieses Mal im Gesicht. Es weg zu machen hätte deren Tod bedeutet – sie wären wie die Skargen im Nebel aufgegangen. Allerdings ohne die Möglichkeit der Rückkehr. Mit viel Handel konnten bis zum Ende unseres Aufenthaltes alle Geiseln von diesem Mal befreit werden. Der kleine Prinz Liam bestand darauf, dass er als Letztes davon befreit würde. Um es noch einmal zu wiederholen: So viel Tapferkeit und Edelmut sind für einen 14jährigen erstaunlich und ich möchte meine Nyame bitten, ihm eine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, war Alvar als vermeintlich unwichtigster der Gefangenen doch einer der ersten, der von der Bürde befreit wurde. Denn dieses Zeichen musste jeden Tag erneuert werden. Dafür mussten die Geiseln mit dem Mal jedes Mal in das Lager der Skargen und wurden immer wieder malträtiert.
Ich habe Ortwin bereits in der ersten Nacht zu den Skargen geschickt, um einen Austausch zu ermöglichen. Dabei hatte ich die Hoffnung, weil sie einen ähnlichen Hintergrund haben könnten, dass er dort freundlich(er) aufgenommen werden würde. Leider war dies nicht der Fall und er musste ein Blutopfer zollen. Immerhin ließen sich die Nebenwirkungen schnell beheben. Die Hexen der Herrscherfamilie sagten, er müsse den Fae ein Opfer bringen. Dass dies anscheinend auch funktioniert, wenn man es der „eigenen“ Sidhe darbringt, war ihnen wohl nicht bewusst. Melethin war ohne einen Befehl bei den Skargen. Sie hat es einfach gemacht. Und wenn sie nicht so jung gewesen wäre, hätte sie wirklich ein Donnerwetter erleben können. Interessanterweise musste sie keinen Blutzoll zahlen. Vielleicht war es ihrer Jugend oder auch ihrer kindlichen Neugierde geschuldet. Vielleicht, Shanna, kannst du dahingehend mehr aus ihr herausbekommen und auf sie einwirken. Sie scheint dich an Mutterstatt angenommen zu haben. Auch hat Melethin noch ein paar andere Dinge angestellt, die ich dir aber nicht in einem Brief erzählen will. So viel sei aber noch gesagt: Falls du eine politische Heirat in die atteronische Herrscherfamilie mit ihr anstrebst, kann ich dir gerne behilflich sein…
Nun schweife ich wieder ab. Ein Lapsus, ich weiß, doch sind hier so viele Dinge gleichzeitig passiert, dass es schwierig ist, stringent zu erzählen. Während eines Kriegsrates beteuerte Prinz Aenwyn seine Loyalität zu den Herrschern Mitrasperas. Sehr zum Zorn seines jüngeren Bruders, der dies lautstark als Fehler deklarierte. Dieser meinte, es wäre töricht und unverantwortlich, durch ein Bündnis auf dem Sommerfeldzug Atteron bar jeglicher Verteidigung zu lassen, weil deren Krieger und Kriegerinnen bei uns wären und nicht ihre eigene Heimat vor den Skargen verteidigen könnten. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, war Ain alles andere als amüsiert ob dieses Streites. Dies tat sie auch in entsprechender Lautstärke kund. Doch Prinz Aenwyn ließ sich von seinem jüngeren Bruder nicht beirren und sagte uns sein Bündnis zu. Prinz Aenwyn… das ist auch so eine Sache. Er alterte sichtlich, aber mal hatte er weißes Haar, mal war es wieder braun und er wirkte vital. Dann kam er mit einem Stock und sichtlich gebeugt von der Last des Alters zum Rat. Ich weiß nicht, was es damit auf sich hatte und ob dieses Problem behoben wurde, aber es war auch irritierend, dass seine Mutter jünger aussah als er… vielleicht kann Tovak dir dazu mehr erzählen. Ebenso, was es mit den Kristallen und der Syrene auf sich hat. Ich war zu sehr in eigene Geschäfte verwickelt, wie auch die anderen unserer Delegation, dass ich darauf nicht sehr geachtet hatte.
Vor dem Kriegsrat am nächsten Tag, hatten wir einen Herrscherrat. Eron las deine Bitte zur Unterstützung für einen Feldzug im Süden nach Ankor Mortis dieses Sommers vor. Lediglich eine Diskussion um einen Brückenkopf und die Reiseroute fand statt – denn dass die anderen Siegel uns unterstützen, war von vornherein für diese klar. Meine Antwort auf die Reiseroute und Brückenköpfe war, dass das ein Thema sei, welches mit dir und dem Archon besprochen werden muss. Dafür haben wir keine Befugnisse und zudem sähe ich das jetzt nicht als vorrangiges, wichtiges Thema an, welches wir hier auf Atteron besprechen müssten. Denn es galt, Prinz Aenwyn im Kriegsrat davon zu überzeugen. Leider wurde nur ich „zufällig“ gefunden, als es dazu kam. Eron war zu diesem Zeitpunkt nicht zugegen, auch wenn wir ständig nachgefragt haben, ob sich die Herrscher noch einmal zusammensetzen, etc. Dazu später mehr. Nun war ich also alleine mit den anderen Herrschern und Prinz Aenwyn im Kartenraum, um den Feldzug zu besprechen.
Auf Grund der Auseinandersetzung mit seinem Bruder wollte ich aber erst einmal wissen, was er unter einem „Bündnis“ versteht. Er wiederum fragte mich, ob ich diese Frage wirklich ernst meinte. Ich machte unmissverständlich klar, dass ich wissen muss, ob er im Zweifel bis zum letzten Mann, bis zur letzten Frau mit uns bei Ankor Mortis kämpfen würde oder ob er sich im Zweifel ein Schlupfloch suchen würde. Ehrlich gesagt, ist er vor Wut fast geplatzt und seine Berater hinter ihm waren ebenfalls sehr echauffiert. Allerdings, als ich ihm sehr eindringlich sagte, dass ich als Fae sehr genau um die Bedeutung von Worten weiß, beruhigte er sich etwas, obwohl er kreidebleich vor Zorn war. Shanna, auch wenn du es vielleicht für zu hart gehalten hättest, aber ich möchte es nicht zulassen, dass in unserem geliebten Süden mehr Opfer zu beklagen sind, weil jemand ehrlos die Flucht ergreift, als wenn wir ohne eine solche „Unterstützung“ kämpfen müssten. Falls es dich beruhigt, hat zu diesem Zeitpunkt Collin mir zugenickt und auch Ain fand dies mehr als berechtigt. Wie soll ich dir sonst unter die Augen treten, wenn ich diese Frage nicht eindeutig geklärt hätte?
Du, Shanna, hast die Zusicherung von Prinz Aenwyn, dass er wirklich bis zum allerletzten mit uns Seite an Seite im Kampf stehen wird. Egal, wie die Schlacht ausgehen kann oder wird. Danach wurde zumindest von der Heereswacht sehr eindringlich nach unseren Plänen gefragt, also nach deinen und Kjeldors. Ich gebe zu, dass es mich etwas kalt erwischt hat, aber ich hoffe, du bist mit meiner Antwort zufrieden: „Meine Nyame und mein Archon haben weder Zeit noch Muse mit sämtlichen hätte, wäre, wenns zu planen. Wir sind hierher gekommen, um Verbündete zu finden. Und nicht, um Geschwafel auszutauschen! Es ergibt keinen Sinn, Pläne zu schmieden, ohne die Grundvoraussetzungen zu kennen“. Ich bin wirklich froh, dass niemand auf irgendwelche Entscheidungen gepocht hat. Collin sagte zwar, dass er mir beistehen würde, aber als einzige des Südens, ohne entsprechende Befugnis Entscheidungen treffen zu können, war es doch durchaus schwierig. Verstehe mich nicht falsch – ich empfand und empfinde deine Befugnisse, die du und die anderen mir und Eron gegeben haben, als absolut ausreichend. Aber ich möchte, dass du eine kleine Vorstellung davon hast, wie schwierig es deswegen teils war. Ich hoffe, dass wir den Süden gut vertreten haben. Vielleicht wirst du auf dem Reichstag noch das ein oder andere dazu hören.
Was vielleicht auch interessant zu wissen ist: Der Prinz wird auf dem Feldzug so etwas wie ein Heerführer sein, nicht jedoch im Herrscherrat sitzen.
Collin sicherte mir auf Sturmwacht, bzw. dir und dem Süden Loyalität und Hilfe zu. Sowohl auf Sturmwacht als auch darüber hinaus. Was genau er damit meinte habe ich mit Absicht nicht erfragt. Ich empfand es als eindringen in eine Causa, die mich nichts angeht.
Nach diesem Rat traf ich irgendwann auf Eron und berichtete ihm von der Versammlung. Er war richtiggehend sauer, was ich verstehen konnte. Immer und immer wieder haben wir nachgefragt, ob weitere Räte geplant seien, wo und wann. Fast immer haben wir durch Zufall davon erfahren und fast wäre bei dem Kriegsrat, bei dem es um UNSEREN Süden geht, keiner aus dem Süden gesessen! Ich habe es nur im vorbeigehen erfahren. Daraufhin ist Eron mit mir zu den „hohen Herrschaften“ und hat sich entsprechend beschwert. Lautstark. Es wurde sich herausgeredet und teils auch uns die Schuld gegeben, was aber ungerechtfertigt ist. Wie gesagt, im Grunde haben wir jedes Mal, wenn wir jemanden gesehen haben, danach gefragt. Einmal wurde kurzfristig der Ort gewechselt und einmal war „zufällig“ etwas in der Taverne, zu dem ich mich einfach frech dazu gesetzt habe. Dass auch wir Dinge wissen, die durchaus ihre Fragen und Probleme lösen – darauf kommen diese nicht. Und so konnte Eron bei zwei Nichtversammlungen-Versammlungen nicht dabei sein. Es ist wirklich zum Mäuse melken gewesen! Eine Lösung fiel mir aber auch nicht ein. Wie bereits am Anfang beschrieben – kurrz nachdem Eron und ich aufgebracht die Szenerie verließen, kam dieser atteronische Knappe mit der Milch an. Das hat mich für vieles entschädigt!
Shanna, verstehe mich nicht falsch. Eron und ich können uns sehr wohl durchsetzen, aber vor der Arroganz, gerade des Ostens, hilft es uns nicht. Bitte sprich dies auch nicht vor den Herrschaften im Osten an. Wir sind keine Kinder, die von ihrer Nyame beschützt werden wollen. Egal wie gut gemeint, dürfte es uns lächerlich machen. Falls Eron und ich jemals wieder in solch eine Situation kommen, dass wir für den Süden sprechen müssen, wollen und werden, werden wir uns mühsam unsere Anerkennung erarbeiten. Wir haben beide bewiesen, wie bestimmt und im Zweifel vehement wir für unseren Süden eintreten!
Nun ein anderes Thema: Es wurde ein Keimling aus dem Samen eines Kristalles gezogen, der irgendwie für den Feldzug wichtig sein wird. Es hieß, so hörte ich, er sei die Antwort auf die letzte Frage. Doch lasse dich von Tovak unterrichten – er ist eindeutig die Person, die verlässliche Quellen angeben kann oder sogar eine ist.
Kommen wir zum Maskenball… für uns Fae war dieser sehr… wesenarm. Wir konnten diejenigen nicht sehen, die diese Masken trugen. Dieser Ball hieß „die Nacht des Glückes“ und war es, weil in diesen Masken einem die Feen nicht sehen und damit kein Unheil zufügen konnte. So kam es durchaus zu Rempeleien. Es kann sein, dass ich aus versehen Würdenträger der anderen Siegel an- oder umrempelte. Falls dir dies zu Ohren kommen sollte: Es war keine Absicht. Ich konnte wirklich nichts sehen!
Während des abends gingen plötzlich alle Lichter aus und alles war still! Ein komisches, schwarz-grünes Licht leuchtete und plötzlich hörte ich ein Kreischen und Wehklagen. Ich konnte nur die Richtung bestimmen. Glücklicherweise hatte mich Ortwin zu diesem Zeitpunkt am Arm, lief mit mir zur Quelle des Schreies und erklärte mir, was dort zu sehen war. Eine der atteronischen Adeligen, Lady Aisling, wenn ich mich nicht täusche, lag tot auf dem Boden. Da sie ihre Maske noch trug, musste ich Ortwins Worten glauben schenken. Da aber sehr viele „sie ist tot!“ schrien, muss es wohl stimmen. Und dann kam sie, eine Vision des Untots! Sie schimmerte grün und rief Dinge wie, dass wir niemals den Untod besiegen könnten und wir uns etwas vormachen würden, wenn wir glauben würden, in Ankor Mortis erfolgreich zu sein! Er stand länger da, aber wir Siedler waren so erzürnt, dass wir ihm zuschrien, dass er bei uns im Süden nicht erfolgreich sein könne, weil wir Siedler geschlossen zusammen stehen! Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr auf dessen Worte hören konnte, aber ich war so erzürnt, dass keiner sagen konnte, ob Ain oder ich lauter geschrien haben! Noch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, pulsiert mein Blut vor lauter Zorn und Hass!
Doch die Erscheinung hat drei bedruckte Lappen zurück gelassen. Ich habe sie durch Ortwin sichern lassen und dir in ein Tuch gehüllt beigelegt. Dieser Schmutz soll dich nicht berühren.
Eron und ich jedoch fragen uns, ob eine Erscheinung, eine Vision wirklich töten und Dinge zurücklassen kann. Wir vermuten eher, dass es ein Spitzel war, der es schaffte, eine Verbindung nach Sturmwacht zu schaffen, sodass diese Vision uns finden konnte. Ob derjenige dann auch ihre Ladyschaft getötet und die Stoffstücke zurückließ, ist schwer zu sagen.
Eron kam auf mich zu, nahm seine Maske ab und wir waren uns einige, dass wir zu Prinz Aenwyn gehen mussten. Wer weiß, ob er seine Unterstützung nicht doch zurückzieht, wenn doch schon hier Vertreter seines Volkes starben. Da er seine Maske nicht abnahm, konnte ich ihn gar nicht, Eron dessen Mimik nicht sehen. Doch der Prinz klang so ergrimmt, dass er uns versicherte, dass dieses Geschehnis ihn nur darin bestärken würde, uns zu unterstützen. Er scheint es ernst zu meinen.

Nun gut, ich hoffe, dass mein Brief dich schneller erreicht, als unser Schiff braucht und dieser wohlbehalten bei dir ankommt.
Ich denke nicht, dass ich vor dem Reichstag den Süden erreichen werde, hoffe aber, dass meine Zeilen dich trotzdem früh genug erreichen.
Vermutlich wird dir Eron auch noch einen Bericht zukommen lassen.
Es gäbe sicherlich noch viel zu schreiben, doch ich denke, das wichtigste dargelegt zu haben. Der Kapitän der Schnigge, der die Briefe transportiert, drängt zur Abfahrt und ich selbst werde in einigen Stunden aufbrechen müssen.

In Erwartung eines Glases Hummelhonig auf dem Frühjahrsfeldzug verbleibe ich dir mit allen guten Wünschen,

Earainne ní Dougal

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